Von 18. bis 26. August 2014 unternahmen - neben weiteren Reiseteilnehmern - auch 16 Mitglieder verschiedener Gemeinden des Kirchenbezirks Esslingen eine Busreise in die Masuren nach Polen.
Im Rahmen der Reise kam es auch zu einer ersten Begegnung mit der Gemeinde Kostrzyn nad Odra (Küstrin). Kostrzyn nad Odra hatte sich die Gemeinde Esslingen als Partnergemeinde bei der im Rahmen des Internationalen Kirchentags veranstalteten Aktion „Gemeinde im Schuhkarton“ ausgesucht. Über die Reise berichtet das folgende Reisetagebuch: Montag, 18.08.2014: Am Zustiegsort Esslingen, Charlottenplatz, stiegen die sechzehn Glaubensgeschwister aus Esslingen und Umgebung wie geplant um 6.30 Uhr mit allem Gepäck in den Bus. Vorfreude gepaart mit guter Stimmung war fühlbar. Nach vier Pausen unterwegs und nach über 700 km Fahrt traf der Bus kurz vor 18.00 Uhr im Hotel Ramada in Frankfurt/Oder ein. Das kräftige Abend-Büfett tat allen wohl. Dienstag, 19.08.2014: Nach einem reichhaltigem Frühstück war die Abfahrt für 9.30 Uhr eingeplant. Beim ersten Halt wurden einige Euros in Zloty eingetauscht (Kurs 100 € = 415 Zloty). Nächstes Ziel war ein Aufenthalt in der Stadt Torun (Thorn), Geburtsort des berühmten Astronomen und Mathematikers Nikolaus Kopernikus (geb.19.02.1473), mit über 200 000 Einwohnern. Nach ca. 600 km Fahrt wurde dann Mragowo (Sensburg) erreicht. Das schöne Hotel Solar Palace, direkt an einem See gelegen, war nun für fünf Tage der Standort und Ausgangspunkt für Ausflüge. Mittwoch, 20.08.2014: Um 9.30 Uhr erfolgte die Fahrt zur Wolfsschanze bei Kostrzyn (Rastenburg). Hier war von 1941 bis 1944 die Schaltzentrale des „Dritten Reiches“. Bei einem Rundgang konnten die riesigen Stahlbeton-Überreste mit bis zu 8 Meter dicken Bunker-Decken besichtigt werden. Nächster Stopp war der Wallfahrtsort Heiligelinde mit einer beeindruckenden Kirche, die eine berühmte Orgel beherbergt. Diese Orgel wurde bei der Besichtigung auch gespielt. Bei dem Orgelspiel bewegten sich einige Figuren. Zur Überraschung der Reiseteilnehmer gab es am Abend bei Kaminfeuer ein Grill-Essen im Hotelgarten, begleitet von einem Alleinunterhalter mit Akkordeon. Donnerstag, 21.08.2014: Heutiges Ziel war Pisz (Johannisburger Heide). Auf dem schönen, romantischen Fluss Krutynia (Krutinna) wurden die Reiseteilnehmer auf vier Boote verteilt, die von Bootsmännern mit langen Stangen zwei Stunden lang gemächlich über den Fluss bewegt wurden. Anschließend gab es ein gutes Essen in dem schönen Lokal Krutynska. Am Nachmittag wurde ein Halt in Mikolajki (Nikolaiken) eingelegt. Der Weg führte an den Hafen mit unzähligen Booten, Segelschiffen und einigen üppig mit Blumen geschmückten Restaurants. Die Evangelische Kirche zur Dreifaltigkeit konnte besichtigt werden Freitag, Tag 22.08.2014: Heute war die Abfahrt um 8.00 Uhr zu einer Schifffahrt. Der ca. 11 km lange und 5 km breite See Niegocin (= Löwentinsee) wurde bei schönstem Wetter durchquert. Die Fahrt führte vorbei an kleinen Inseln mit vielen Kormoranen, die sich gerade auf den kahlen Bäumen in verschiedenen Posen vom Fischfang ausruhten. Am anderen Ende des Sees stand der Bus zur Abholung bereit. Es folgte die Besichtigung eines Teils von Ketrzyn (Rastenburg), u.a. der St. Georgskirche und der Katharinenkirche. Am Abend nutzten einige Reiseteilnehmer dann noch das Schwimmbad im Hotel zur Entspannung. Samstag, 23.08.August: Heute ging die Fahrt in Landeshauptstadt Olsztyn (Allenstein), die 175 000 Einwohner hat. Auch hier gibt es ein Denkmal für Nikolaus Kopernikus, das sehr besucht ist. Das Hohe Tor führt in die Stadt. Vorbei an einer prächtigen Burg gelangt man zum Marktplatz, schönen Häusern und Kirchen. Ein weiterer Halt erfolgte in Elblag (Elbling). Dort gibt es den berühmten Oberlandkanal. 1844 bis 1860 erbaut, 130 km lang, 99 m Höhenunterschied. Die Schiffe werden auf Schienenwagen über 5 Rollberge mit Standseilbahnen, die von Wasserrädern angetrieben sind, gezogen. Derzeit wird diese Touristenattraktion gründlich überholt. Die Reiseteilnehmer wurden zwei Stunden lang mit einem kleinen Boot über den Kanal und Seen geschippert. Dabei wurden sie mit vielen Informationen versorgt - zum einen per Film, zum anderen auch von einer Reiseführerin mit einem auffallend stark rollenden „RRRRRRRR“! Eine große Schaar gerade fischender Kormorane wurden vom Boot und der Sirene aufgescheucht, sie zerstreuten sich schreiend und aufgeregt flatternd nach rechts und links. Schließlich wurde Gdynia (Gdingen) und das dortige Hotel Orbis (11 Etagen hoch) reicht, das für die nächsten zwei Tage das Quartier war. Sonntag, 24.08.2014: Um 8.30 Uhr erfolgte die Abfahrt zum Gottesdienst. Ein Bezirksevangelist aus Posen führte den Gottesdienst in polnischer Sprache durch. Freundlicherweise unterbrach die Frau des Vorstehers der Gemeinde ihren Urlaub und reiste extra ca. 250 km an, um die Predigt ins Deutsche zu übersetzen. Um 11.30 Uhr begann die Stadtführung in Gdansk (Danzig). Der Großraum Gdansk hat inzwischen rund eine Million Einwohner. Danzig ist eine imposante, traditionsreiche Stadt, voll von herausragenden Sehenswürdigkeiten wie Krantor, Lange Brücke, Grünes Tor, Goldenes Haus, Neptun-Brunnen, Bernstein-Schleiferei und Marienkirche, der in 159 Jahren Bauzeit (Grundsteinlegung 1343) errichtete größte Backstein-Dom der Welt. In dem Dom haben über 20.000 Menschen Platz. Vor der Reformation taten mehr als 60 Pfarrer ihren Dienst in der Kirche. Im 2. Weltkrieg wurde sie stark zerstört, aber schon nach 10 Jahren war die erste Etappe des Wiederaufbaus abgeschlossen. Das Dinner um 19.00 Uhr im Hotel war ein willkommener Abschluss des Tages. Montag, 25.08.2014: Es hieß Abschied nehmen von vielen schönen Eindrücken und Erkenntnissen, die aber nicht alle „erlöschen“ werden! Nach 180 km Fahrt erfolgte ein Halt in Poznan (Posen; 548 000 Einwohner). Das alte Rathaus, Brunnen, Denkmäler und prunkvolle Kirchen konnten bestaunen werden. Die Pfarrkirche St. Stanislaus beeindruckte besonders. Dann waren alle gespannt darauf, ob Diakon Gregor, seine Frau und seine beiden Kindern aus der Gemeinde Kostrzyn (Küstrin) ihren angekündigten Besuch im Hotel Ramada in Frankfurt/Oder auch wahrmachen würden. Um 19.00 Uhr waren alle da! Nach einer herzlichen Begrüßung gab es einen intensiven Gedankenaustausch mit vielen Fragen und Antworten, der nach dem gemeinsamen Abendessen fortgesetzt wurde. Insbesondere wurde der Wunsch vorgebracht, dass die Esslinger einmal nach Polen zu Besuch kommen. Die Kirche der Gemeinde Kostrzyn nad Odra ist ca. 35 km von Frankfurt/Oder entfernt. Dienstag, 26.08.2014: Der Tag der Heimfahrt war angebrochen. Je näher die Heimat kam, desto mehr zeigte der Himmel mit drohend dunklen Wolken, welche Wasserreserven er noch gespeichert hatte und loswerden wollte! Es gab besonders „nasse“ Ausstiege in Kirchheim und Esslingen! Es herrschte große Freude darüber, dass die Reise so schön, harmonisch, interessant und ohne negative Vorkommnisse stattfinden konnte.