Am Sonntag, 6. Oktober 2013, hielt Apostel Volker Kühnle als Auftakt des Jubiläumstags einen Gottesdienst in der Filderhalle.
Etwa 1.100 Besucher und Ehrengäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft waren gekommen, um gemeinsam den Gottesdienst anlässlich des Kirchenjubiläums am Erntedanktag zu feiern.
Der Gottesdienst stand unter dem Wort aus Psalm 104, Vers 24: „Herr, wie sind deine Werke so groß und viel. Du hast sie alle weise geordnet und die Erde ist voll deiner Güter.“ Apostel Kühnle begann den Gottesdienst mit der Aufforderung, sich immer wieder Gott zuzuwenden und ihm als dem Geber aller guten Gaben zu danken.
150 Jahre Neuapostolische Kirche – Dank und Besinnung
Das 150-jährige Bestehen der Kirche ließe sich wunderbar mit Erntedank verknüpfen. In der vergangenen Zeit waren einige Beobachtungen nicht immer nachvollziehbar und manche Entscheidungen der Kirche seien fehlerhaft gewesen. Es sei daher wichtig, sich immer wieder auf den Gott der Vollkommenheit auszurichten. Von nichts komme nichts, alles erfordere eine gewisse Aktivität. Er verwies auf den Schöpfungsbericht im Buch der Genesis. „Gott lässt die Erde Samen und Früchte hervorbringen und hat uns Menschen die Aufgabe gegeben, diese bewusst zu nutzen. Jedoch ziehen sich Größenwahn und Plündereien durch die gesamte Menschheitsgeschichte. Daher sollten wir uns immer wieder darauf besinnen, dass Gott allein alles in seiner Hand hält“, sagte Kühnle in seiner Predigt.
Tiefe Zuversicht und absolutes Vertrauen zu Gott
Als die Sintflut vorbei war und Noah aus der Arche stieg, schloss Gott einen Bund mit ihm und machte die Zusage, dass Aussaat und Ernte nicht aufhören sollen. Als Zeichen seines Versprechens erschien ein Regenbogen. Apostel Kühnle betonte, dass ein Regenbogen in der heutigen Zeit weiterhin als Symbol der Hoffnung und Freude bestehe, das uns immer wieder an die Zusage Gottes erinnern und unser Vertrauen stärken soll. „Wie geht es uns, wenn wir Gott dringend brauchen? Haben wir nicht oft das Gefühl, er ist weit weg? Gerade dann ist uns Gott aber sehr nahe und dafür wollen wir dankbar sein“, so Kühnle.
Das eigene Handeln kritisch betrachten
„Was immer du tust, bedenke dein Ende. Dann wirst du nimmermehr Böses tun.“ Mit diesen Worten Sirachs sprach Apostel Kühnle die Achtlosigkeit im Alltag an, die durch das Gefühl der Selbstverständlichkeit entsteht. „Erfüllen wir das Wort Gottes? Preisen wir Gott für unsere Rettung? Gott schenkt uns seine Liebe. Bringen wir diese auch unserem Nächsten entgegen?“ Die Nächstenliebe sei das Zeichen, woran man uns als Nachfolger Christi erkennt. Sie habe Kraft zur Geduld, sie bedeute Sanftmut und dränge sich nicht in den Vordergrund. „Wir wollen uns bewusst machen, dass jedes Geschöpf von Gott kommt, trotz aller Unterschiede und Feindlichkeit.“ Apostel Kühnle rief außerdem dazu auf, den Blick der Liebe Gottes zu bewahren, sich der Not anderer anzunehmen und genügsam zu sein.
Dankbarkeit gleicht Unebenheiten aus
Bezirksältester Hans Laux fügte in seiner Co-Predigt hinzu, dass Dankbarkeit unterschiedliche Einstellungen ausgleiche – in der Familie, im Beruf und in der Gemeinde. „Aus der Dankbarkeit schöpfen wir Kraft, um zu einem Konsens zu kommen und aufeinander zuzugehen“, so Laux.
Mit der Feier des Heiligen Abendmahls und dem Schlusssegen endete der Gottesdienst.