Zwei neuapostolische Kirchen in Süddeutschland erhielten 2014 die renommierte Hugo-Häring-Auszeichnung, die vom Bund Deutscher Architekten BDA Baden-Württemberg vergeben wird.
Diese Auszeichnung – kurz: der „kleine Hugo“ – bildet zugleich die erste Stufe des Auswahlverfahrens zum Hugo-Häring-Landespreis, dem bedeutendsten baden-württembergischen Architekturpreis (der „große Hugo“). Als beispielhafte Sakralbauten wurden mit der Hugo-Häring-Auszeichnung die neuapostolische Kirche Neuhausen auf den Fildern und die neuapostolische Kirche in Lahr (Kreis Bergstraße, Kirchenbezirk Offenburg) prämiert.
In der Jury-Begründung heißt es zum Kirchengebäude in Neuhausen: „Mit der vorgezogenen Torlinie nimmt der Bau Bezug auf die Industriearchitektur auf der einen Seite, mit dem Eingang auf die eher heterogene Wohnbebauung auf der anderen Seite. Ohne Zweifel findet sich durch das Tor in den ersten Innenhof und dann durch die Tür in den Sakralraum der archetypische Weg ins Innere eines Sakralbaus. Die über beide Geschosse ausgebildete Pfeilerfont vermittelt eine sublime Tempelarchitektur.“ Für lobenswert erachtete die Jury, dass die Materialien (Beton und Holz) und die vorherrschende Farbe Weiß eine lichte, sympathische Atmosphäre schaffen. Die Jury kam in der Bewertung zu dem Schluss, das Gebäude verbinde „in seiner Formensprache die Tradition christlich sakraler Architektur mit der Reduktion und Strenge eines modernen Minimalismus.“
In einer Zeit, in der die Kirchen und der christliche Glaube allgemein in der öffentlichen Wahrnehmung mit Erosionserscheinungen und Geltungsschwund in Zusammenhang gebracht werden, setzt die Bautätigkeit der Neuapostolischen Kirche ein unübersehbares Zeichen lebendiger und zukunftsfähiger Kirchengemeinden. So ist jede neu geweihte Kirche auch ein gebautes öffentliches Bekenntnis zum gelebten Evangelium.