Rund 20 Programmpunkte waren für den Jubiläumstag in Leinfelden angekündigt worden – und entsprechend viel war am Erntedanktag in der Filderhalle dann auch zu erleben.
Um 13:00 Uhr begann als erste Veranstaltung eine Podiumsdiskussion über die Zukunft der Kirche. Auf dem Podium diskutierten Britta Dingler, Anette Heller, Martin Schindewolf, Wolfgang Bagin und Apostel Volker Kühnle unter der Moderation von Jan Dambach über Themen, die die Zukunft der Kirche schon jetzt bestimmen, nämlich Frauen im Amt, die Stellung von Homosexuellen in der Neuapostolischen Kirche, die Entwicklung der Gemeinden und der Gottesdienste und die Ökumene in den Gemeinden vor Ort.
Gleichzeitig zur Podiumsdiskussion waren auch alle anderen Säle der Filderhalle bestens gefüllt: In einem spannenden Film-Vortrag über die Missionsarbeit in Westafrika bot Bischof i. R. Bernd Dittus einen authentischen Einblick in seine langjährige Tätigkeit in Afrika, die Gemeinden dort und deren Entwicklung.
Im Studio I erklangen in diesem Moment Kinderstimmen, denn dort konnten Kinder gemeinsam mit ihren Eltern und Großeltern im Singkreis musizieren. Auch in der Kunststube konnte man sich über den ganzen Tag hinweg ausprobieren und unter dem Beuys-Motto „Jeder Mensch ist ein Künstler“ an einem Gesamtkunstwerk mitarbeiten.
In der zweiten „Runde“ um 14:15 Uhr startete im Großen Saal ein interessanter Vortrag über die 150-jährige Geschichte der Neuapostolischen Kirche, der mit einer Modeschau kombiniert worden war. Neben den Fakten waren Kleider aus 150 Jahren Kirchengeschichte zu sehen und boten so manche Überraschung.
Währenddessen wurde im Vortrag „Schöpfungsverantwortung als Christinnen und Christen“ über die Veränderung der Umwelt und die Verantwortung als Christ für die Schöpfung diskutiert. Informativ und fundiert präsentierten Carina Zell und Timo Ziegler, Berlin, die fachlichen und theologischen Fakten zum Thema. In der anschließenden Diskussion wurden zahlreiche Vorschläge zur Ökologisierung der Kirche gemacht, die von Solarzellen auf dem Kirchendach bis hin zur Themenauswahl im Religionsunterricht reichten.
Reich bebildert war der zeitgleich im Kleinen Saal laufende Vortrag von Ingrid Braun, in dem sie unter dem Titel „Israel. Unbekannt und doch vertraut?!“ das Publikum auf eine Reise durch Israel mitnahm.
Während des ganzen Tages konnten verscheidene Ausstellungen besucht werden. Publikumsmagnet war die Ausstellung über die Geschichte der Kirche im Kirchenbezirk, in der die Entwicklung des Bezirks und der Status quo der Gemeinden in eindrucksvollen Schaubildern und einer Präsentation dargestellt wurden. Ebenso interessant war eine kleine Ausstellung mit Interviews mit den Stammaposteln und dem Bezirksapostel, in denen diese nur mit Mimik und Gestik auf die Fragen eines Jugendmagazins aus Eberbach geantwortet hatten.
Ab 15:30 Uhr gab es die nächste Veranstaltungsrunde, in der bei einem Offenen Singen zahlreiche Sangeslustige unter der Leitung von Joachim Braun und Markus Schlayer neue und alte Lieder kennenlernen konnten.
Im Kleinen Saal referierte Roswitha Kugel vom Missionswerk der Neuapostolischen Kirche über das Missionswerk und sein Motto: „Gutes tun ist unsere Mission“ während im Studio I der theologische Vortrag von Lothar Rieger, Bammental, über das Katechismus-Thema „Die Kirche Christi – heute und in der Zukunft“ zahlreiche Besucher und ebenso zahlreiche Fragen und Antworten zueinander gefunden hatten.
Zwei kurze Programmpunkte wurden im Studio II angeboten: Zuerst konnte ein Vortrag über die Arbeit der Suchtberater der Kirche angehört werden, anschließend wurde in einem Vortrag die „Aktion Seestern“, die langjährige Hilfsaktion der Gemeinde Leinfelden in der Partnergemeinde Poltawa, vorgestellt.
Doch nicht nur für „Große“, auch für die kleinen Besucher des Jubiläumstages wurde viel geboten: Neben der Ausstellung über die Resultate des Kindergottesdienstes konnte in einer Schreibwerkstatt viel ausprobiert und gelernt werden: Ob mit großen Buchstabenstempeln oder in der Sütterlinschrift – alles war möglich. Ebenso stand eine Spieletonne mit Sportutensilien bereit.
Der Abschluss des Jubiläumstages war der Auftritt der Stuttgarter A-capella-Gruppe „Stugapella“. Heitere und besinnliche Lieder standen auf dem Programm der sieben Sänger, die die Übergabe von zwei 1000-Euro-Schecks an die Tafeln auf den Fildern und in Stuttgart nicht nur umrahmten, sondern zum Highlight des Tages machten.