Am Samstag, dem 4. Februar 2023, trafen sich 25 Kinder der Religionsunterrichts-Gruppen des Kirchenbezirks gemeinsam mit ihren Lehrerinnen in der Kirche in Bonlanden. Der Reli-Tag stand unter dem Motto "Weltreligionen". Die Kinder konnten verschiedene Religionen "be-greifen", schmecken, hören und sehen.
Reli-Unterricht ist langweilig? Das war vielleicht früher so. Für den „Bezirksrelisamstag“ in der Kirche in Bonlanden hatten sich die Reli-Lehrerinnen aus den verschiedenen Gemeinden etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Die mitgebrachten Materialien und der anschauliche Unterricht machten es möglich, dass die Kinder in die verschiedenen Weltreligionen regelrecht „eintauchen“ konnten.
Gleich zu Beginn bekamen die Kinder eine leere Tüte, versehen mit den fünf Symbolen der Weltreligionen. In dieser wurden im Verlauf des Tages kleine Geschenke, typisch für die jeweilige Religion, gesammelt.
Die spannende Reise durch die Religionen begann mit dem Islam. Das wichtigste Buch der Musliminnen und Muslime ist der Koran. In ihm stehen die Botschaften von Allah an die Menschen. Die arabische Kalligraphie gehört zum Islam und enthält besonders schöne Schriftzeichen. Diese konnten die Kinder bewundern und nachmalen. Bald hieß es: „Bitte Platz nehmen zur traditionellen Tee-Zeremonie!“ – natürlich auf Kissen auf dem Boden. Die kleinen Süßigkeiten (Lokum) dazu fanden großen Zuspruch.
Den Hinduismus lernten die Reli-Kids bei Mango-Lassi und Fladenbrot näher kennen. Sie hörten, dass es viele Hindu-Gottheiten gibt. Und was hat es mit dem farbigen Punkt auf sich, den manche Hindus auf der Stirn tragen? Die Lehrerinnen erklärten, dass damit nicht nur ausgedrückt wird, zu welcher Kaste die Menschen gehören, sondern der Punkt auch göttliche Kraft symbolisieren kann. Die Kinder standen Schlange, um einen solchen Punkt aufgemalt zu bekommen.
Beim Buddhismus ging es um den "edlen achtfachen Pfad", ein zentrales Element der buddhistischen Lehre. Er gibt eine Anleitung zur Erreichung der Erlösung und wird durch ein Speichenrad symbolisiert. Ein solches erhielten die Kinder als Schlüsselanhänger – und ab damit in die Tüte! Um den Buddhismus nachzuempfinden hatten die Lehrerinnen Klangschalen mitgebracht und luden die Kinder zu einer Meditation ein. Schnell wurde es mucksmäuschenstill und die Kinder hielten tatsächlich drei lange Minuten durch!
Beim anschließenden Mittagessen konnten sich die Reli-Kids noch besser kennen lernen. Es gab - total unreligiös, aber lecker - Pizza!
Weiter ging es mit den Ritualen des Judentums. Zum Morgengebet wird ein weißer Gebetsmantel, der Tallit, getragen. Einen solchen durften die Kinder selbst einmal umlegen. In der Synagoge tragen Männer eine kleine Kappe, die Kippa, als ein Zeichen der Ehrfurcht vor Gott auf dem Kopf. Jedes Kind erhielt eine Kippa – einige nahmen diese für den Rest des Tages nicht mehr ab. Auch eine „Mesusa“ - eine Kapsel mit einer Rolle Pergamentpapier, die Jüdinnen und Juden an ihre Türpfosten hängen - durfte in die Tüte gepackt werden.
Die Reise endete mit dem Christentum. Hier erarbeiteten die Kinder zentrale Inhalte in Arbeitsgruppen. Anschließend stellten die Gruppen ihre interessanten Erkenntnisse über die christlichen Sakramente, Symbole und Feiertage sowie Geschichten von und mit Jesus dem gesamten Teilnehmerkreis vor.
Es war ein Tag mit viel Spaß und gemeinsamen Aktivitäten, aber auch ganz ruhigen Momenten. Mit vielen neuen Eindrücken und einer gut gefüllten Geschenktüte ging es nach Hause.