Am 12. November 2023 war Bezirksapostel Michael Ehrich, Kirchenpräsident der Gebietskirche Süddeutschland, in die Kirche nach Fellbach gekommen. Im Gottesdienst verabschiedete er Bezirksevangelist Thomas Müller in den Ruhestand.
Bezirksapostel Michael Ehrich predigte über Matthäus 13, 31+32: „Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Himmelreich gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte; das ist das kleinste unter allen Samenkörnern; wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als alle Kräuter und wird ein Baum, dass die Vögel unter dem Himmel kommen und wohnen in seinen Zweigen.“
„Alles Leben strömt aus dir“ - so leiteten Chor und Orchester ein. „Das hat gut gepasst“ sagte der Bezirksapostel, denn das Bibelwort beschreibe, dass Gott auch ins kleinste Samenkorn Leben hineinlege. Das Gleichnis vom Senfkorn sei ein Hinweis auf das Wachstum der Kirche Christi. Michael Ehrich nahm die Teilnehmenden mit auf eine Reise:
Beginn
Der Beginn des Werkes Gottes mit dem Kind in der Krippe war im Grunde genommen nichts Glorreiches, sondern Ausdruck purer Not. Auch die ersten Christen waren einfache Menschen.
Entwicklung
Die Kirche Jesu Christi hat sich weiterentwickelt und ist gewachsen; Jesus stiftete das Apostolat, um die Glaubenden auf die Wiederkunft Jesu Christi vorzubereiten.
Irdische Perspektive
Jesus wurde zu Lebzeiten von den meisten Menschen als nichts Besonderes wahrgenommen. Damals wie heute ist der sichtbare Teil der Kirche unvollkommen und es gibt immer Dinge, die nicht perfekt sind.
Geistige Perspektive
Die Bibel gibt viele Hinweise, dass Jesus in der Zukunft wiederkommen wird. Dann wird die Kirche in ihrer wahren geistigen Gestalt in Erscheinung treten und die Glaubenden werden Gott sehen wie er ist.
Der Bezirksapostel fasste zusammen: „Im Alltag können wir uns immer wieder bewusst machen, an welch großartigem Werk wir stehen und versuchen, die geistige Perspektive einzunehmen. “
Letzter Predigtbeitrag
Bezirksevangelist Thomas Müller betrachtete geistiges Wachstum so: „Will ich den Fehler suchen bei meinem Nächsten oder akzeptiere ich ihn so wie er ist und versuche das Beste mit ihm zusammen zu machen? Wenn etwas in mir gewachsen ist, ist mir der Nächste nicht egal, sondern dann will ich, dass es ihm auch gut geht.“ Er beschrieb einen filigranen Grashalm: Wenn der Halm länger werde, sorgten Wachstumsknoten für Stabilität. Im Leben der Glaubenden seien die Gotterleben solche „Knoten“. „Wir sind dankbar für die Gnade, die wir bis jetzt empfangen durften und uns in der Zukunft noch zuteil wird“ schloss der Bezirksevangelist.
Es folgten ein weiterer Predigtbeitrag von Apostel Jürgen Loy und die Feier des Heiligen Abendmahls.
Ruhesetzung
Fast auf den Tag genau 40 Jahre diente Thomas Müller ehrenamtlich als Amtsträger der Neuapostolischen Kirche, davon über sechs Jahre als Bezirksevangelist und stellvertretender Bezirksvorsteher im Bezirk Esslingen/Stuttgart-Degerloch. Von 1997 bis 2018 war er Gemeindevorsteher der Gemeinde Esslingen-Berkheim und parallel in Altbach von 2006 bis 2007.
Der Bezirksapostel würdigte ihn als einen Amtsträger, der den Schwestern und Brüdern nahe ist und sich ihnen zuwendet. Seinen Bezirksvorsteher habe er mit ganzer Kraft unterstützt. Die Liebe zum Herrn und zu den Anvertrauten sei seine Motivation gewesen. Dann versetzte er den Bezirksevangelisten in den Ruhestand; „Ich wünsche Ihnen einen freudigen, schönen gesegneten Ruhestand und viel Freude im Bewusstsein, dass der Herr mit Ihnen ist. Dankeschön von ganzem Herzen!“
Zum Gottesdienst, der von einem großen Chor, dem Bezirksorchester und Solistinnen musikalisch gestaltet wurde, waren die Gemeinden des Kirchenbezirks Esslingen/Stuttgart-Degerloch, die Gemeinde Fellbach und Gemeinden aus dem Bezirk Stuttgart-Bad Cannstatt eingeladen.